Therapie der Metatarsalgie

2. Konsensustagung Mondsee 07.07.2006

Konsensus 2006

9. Modellabnahme

Beim rigiden Fuß ohne Korrekturpotenzial kann mit einem Trittschaummodell gearbeitet werden. Das Modell sollte unter Führung am Knöchel im Stehen (keine Vollbelastung) herggestellt werden bis das gewünschte Abdruckbild im Schaum nachweisbar ist. Sind Korrekturen notwendig und möglich ist ein Gipsmodell sinnvoll, das in Korrektur hergestellt wird.

10. Modelleinlage

Einlagen und Schuhe sollten eine Einheit bilden – die Modelleinlage für jeden Schuh existiert nicht! Die Modelleinlage sollte auch dem Verwendungszweck und dem Körpergewicht der Patienten entsprechen. Eine metallgetriebene Grundlage ist nicht essentiell, allerdings sollte ein seitliches Verkippen der Einlage durch entsprechende Konstruktion vermieden werden (bevorzugt maximaler Kontakt zwischen Einlage und Schuh).

11. Korrektur oder Bettung durch die Modelleinlage

Entsprechend der Flexibilität des Fußes sollte eine korrigierende Stützung des Fußes erfolgen wobei diese durch die gleichzeitige seitliche Führung des Schuhs wirksam werden kann. Beim nicht korrigierbaren Fuß ist eine Bettungseinlage anzuwenden.

12. Operative Behandlung der Metatarsalgie

Der Einsatz der operativen Behandlung der Metatarsalgie ist nur nach Versagen oder fehlender Patientenakzeptanz konservativer Therapien indiziert. Primär zur Operation geraten und somit erste Therapieoption stellen Ausnahmeindikationen dar wie Mal perforant, ein luxiertes MTP Gelenk und medikamentös nicht entsprechende Arthritis der MTP Gelenke.

13. Basale Metatarsalosteotomie bei Metatarsalgie

Die Basale Osteotomie am Metatarsale ermöglicht eine ausgeprägte Metatarsalköpfchenhebung wobei das Ausmaß nicht eindeutig vorbestimmbar ist, so dass diese Verfahren nicht als Routine für die Behandlung der Metatarsalgie Anwendung finden solllten; wobei der Hohlfuß mit Metatarsalgie als Ausnahme eine gute Indikation darstellen kann.

14. Bedeutung des Flexor to Extensor-transfers

Der Flexor to Extensor-Transfer stellt theoretisch ein funktionell bestechendes Verfahren dar, ist jedoch nur in Einzelfällen auf Grund der Komplexität des Verfahrens indiziert.

15. Bedeutung der extrinsischen Muskulatur bei der Behandlung der Metatarsalgie

Die theoretische Verlagerung der Musculi interosseii nach plantar durch Hebung der Metatarsalköpfchen kann die Funktion des Metatarsophalangealgelenkes verbessern. Osteotomien ohne Metatarsalköpfchenlageveränderung nach dorsal können hier nicht wirksam werden. Auch die Arthrodese des PIP Gelenkes ist in der Lage die Musculi interosseii in ihrer Wirkung zu verstärken, da durch die Versteifung die Kraft auf das Metatarsophalangealgelenk umgelenkt wird. Vorraussetzung für beide Kraftumleitungen ist eine Balance von Beuge- und Streckesehnenfunktion.

16. Osteosynthese bei Metatarsalosteotomien

Fixierte Metatarsalosteotomien sind gegenüber selbstjustierenden Metatarsalosteotomien zu bevorzugen, wobei vor allem die exakte OP-Planung und deren Umsetzung bei der Fixation sinnvoll ist.

17. Nachbehandlung von Metatarsalosteotomien

Eine postoperative Nachbehandlung muss entsprechend dem Ausmaß der Operation gewählt werden (Osteotomie stabil fixiert, prox. Oder distale Metatarsalosteotomie etc.), mit der Knochenqualität und der Patientenkompliance abgestimmt werden. Als Minimum sollte bei Metatarsalosteotomien ein Hallux valgus- Nachbehandlungsschuh mit angedeuteter Abrollwiege Anwendung finden.

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